Die Blutgasanalyse                                                                  

Die arterielle/kapilläre Blutgasanalyse ( BGA) gehört zu den gängigsten Überwachungsverfahren bei beatmeten Patienten und bei spontanatmenden Patienten mit respiratorischen Störungen. Auf einigen Intensivstationen ist es üblich das der ärztliche Dienst die BGA entnimmt und interpretiert. Aber auf den meisten Intensivstationen ist es der pflegerische Dienst der die BGA entnimmt und als erstes in der Hand hält. Schon in der Präanalyse, also bei der Abnahme einer Blutgasanalyse und der kurzfristigen Lagerung, lauern Fehlerquellen. Unter dem Menüpunkt "Präanalyse" wird die korrekte Abnahme einer BGA näher erläutert und es werden praktische Tipps für den Alltag gegeben.

Was will die BGA uns sagen?                                                    

  • Die BGA ermöglicht uns die Beurteilung der O2 Aufnahme in der Lunge (Oxygenierung) und der Elimination von Kohlendioxyd (Ventilation), also die respiratorische Situation.
  • Aber auch die metabolische Situation kann über eine BGA ermittelt werden.
  • Um das Zusammenspiel von Nieren und Atmung zur Stabilisierung des Säure-Basen-Gleichgewichtes zu verstehen solltet ihr den Artikel über den Säure-Basen-Haushalt lesen. Ein zugegeben sehr trockenes aber interessantes Thema.
  • Die verwegenen 5. Hier sind die wichtigsten BGA Parameter erklärt

 

BGA Interpretation/Auswertung

 

Wenn das Blut des Patienten in das Analysegerät eingegeben wurde stellt sich noch die Frage wie wir die BGA-Werte interpretieren wollen. An fast jedem BGA-Gerät lässt sich die aktuelle Temperatur des Patienten eingeben. Der Analysator misst die Parameter bei 37°C und errechnet daraus die Werte für die eingegebene Patiententemperatur. Hintergrund dieses Vorganges ist die veränderte Löslichkeit von Gasen im Blut bei erhöhter oder erniedrigter Temperatur des Patienten. Bei abfallender Temperatur nimmt die Löslichkeit von CO2 und O2 im Blut zu und der Partialdruck von CO2 und O2 fällt ab (pCO2,pO2). Umgekehrt verhalten sich die Gase bei steigender Körpertemperatur. Daraus ergibt sich die Möglichkeit die Parameter auf zweierlei Art zu interpretieren:

  • pH-Stat-Regulation
  • Alpha-Stat-Regulation

 

pH-Stat-Regulation

Wie schon beschrieben werden pO2 und pCO2 Parameter im Patientenblut bei 37°C gemessen und danach anhand geräteinterner Normogramme auf die vorher eingegebene Temperatur des Patienten umgerechnet. Die so erhaltenen Werte werden dann mit den bei 37°C geltenden Normwerte verglichen.

Alpha-Stat-Regulation

Bei dieser Methode der Interpretation werden die pO2 und pCO2 Parameter im Patientenblut bei 37°C gemessen und nicht auf die aktuelle Patiententemperatur korrigiert. Die erhaltenen Werte werden dann mit den bei 37°C geltenden Normwerte verglichen.

Auf unserer ICU ist es üblich nach der Alpha-Stat Methode vorzugehen, d.h. wir geben keine Patiententemperatur ein. Eine extreme ist die Hypothermie nach Reanimation, wie in einem solchen Fall die BGA-Werte interpretiert werden könnt ihr in meiner Facharbeit lesen.
 

Je nach BGA-Gerät und Software gibt die BGA uns noch eine Menge weiterer Werte an die Hand, wie auf dem Bild oben zu erkennen. Elektrolyte, Blutzucker, Lactat, Hb und noch weitere Werte des Patienten können über die Blutgasanalyse bestimmt werden.

Beispiel BGA´s

BGA-Spieker