Welche Maßnahmen können den positiven Effekt der Bauchlage steigern und worauf muss ich als Pflegekraft achten?

Folgende Maßnahmen steigern den positiven Effekt der Bauchlagerung:

  • Ein positiv endexpiratorischer Druck (PEEP) verbessert zusätzlich die Oxygenierung, besonders bei einer diffusen Lungenschädigung. CAVE: Lungenprotektive Beatmung
  • Intermittierende Rekruitment-Manöver haben in der Bauchlage einen nachhaltigeren positiven Effekt der Oxygenierung
  • Der Beatmungsmodus sollte so gewählt sein das der Patient spontan atmen kann. Spontanatmungs-Anteile des Patienten in der Bauchlage verbessern ebenfalls den Effekt der Lagerungsmaßnahme.
  •  Durch die Anpassung verschiedener Parameter am Beatmungsgerät, wie z.B. FIO2, Reduktion des insp.Spitzendruck, PEEP-Reduktion, kleine Tidalvoluminas usw., erreicht man eine lungenprotektive Beatmung. 
  • Eine Oberköperhochlagerung (Anti Trendelenburg Lagerung) reduziert den intraabdominellen Druck und steigert so ebenfalls den positive Effekt der Bauchlagerung.
Worauf muss ich als Pflegekraft achten?

Wie schon erwähnt sollte der Patient 12-16 Stunden in der Bauchlage verbleiben. Dadurch steigt natürlich auch das Risiko, das sich Druckgeschwüre und Spannungsblasen im Bereich Gesicht/Hornhaut,Becken Knie bilden. Darum sollte schon bei der Vorbereitung darauf geachtet werden das potentielle Gefahren erkannt und ausgeschaltet werden. Drainagen, Zugänge, Kabel und Schläuche auf die der Patient in der Bauchlage zu liegen kommt sollten schon im Vorfeld abgepolstert werden. Wechseldruckmatratzen oder andere Anti-Deckubitus-Matratzen verringern das Risiko eines Druckgeschwürs. Auch in der Bauchlage kann der Patient gelagert werden. Die Arme können von Zeit zu Zeit in ihrer Position geändert werden. Mit Mikrolagerung verändert man die Auflageflächen des Patienten. Dafür kann man kleine Schaumstoffkeile oder gerollte Handtücher nutzen, die man unter Becken oder Beine steckt und in regelmäßigen Abständen in ihrer Position ändert. Weiter muss darauf geachtet werden das der Patient mit dem Gesicht nicht im "Nassen" liegt um Hautmazerationen zu vermeiden.

Wird der Patient während der Bauchlage über eine Magensonde ernährt, muss die Refluxkontrolle häufiger durchgeführt werden. Die Laufrate der Sondenkost sollte für die Zeit der Bauchlage nicht zu hoch gewählt werden (21-42ml/h)

Besonders kurz nach Beginn der Lagerungsmaßnahme muss der Herzrhytmus und der Blutdruck im Auge behalten werden (Alarmgrenzen!). Während der Bauchlage können Herzrhythmusstörungen und hämodynamische Schwankungen auftreten.