Anwendung der NIV                                                      

Adaptionsphase
  • Der Patient muss über Situation und Maßnahme aufgeklärt sein, Motivation zur Mitarbeit
  • Ruhe, Kompetenz und Sicherheit des Pflegebersonals sind die Basis einer erfolgreichen Maskenbeatmung
  • Der Beginn der NIV sollte in halbsitzender Position erfolgen. Der Patient wird erst mit der ans Gesicht geführten Maske vertraut gemacht, dann wird die Maske ans laufende Beatmungsgerät angeschlossen
  • Eine Auswahl an Masken in verschiedenen Größen bereit halten
  • Maske mit geringem Druck in Beatmungsposition auf das Gesicht halten (Ausatemöffnung darf nicht blockiert sein)
  • Angst vor Luftstrom nehmen, mit geringen Behandlungsdrücken beginnen ( insp. 6-8cmH2O, exp. 4-6cmH2O) AF an spontane AF angleichen
  • Sollte der Patient in der ersten Angst die Maske wegreißen, kurz gewären lassen. Situation erneut erklären, evtl. Einstellung ändern je nach Problem des Patienten
  • Die Gabe von Morphin in geringer Dosis (je 5mg s.c. und i.v.) reduzieren die Angst und Dyspnoe und erleichtert die Anpassung
  • In den allermeisten Fällen akzeptiert der Patient durch ruhiges und zuversichtliches Zureden die Maskenbeatmung und spürt nach wenigen Atemzügen die Besserung der Atemnot
  • Erst jetzt sollten die Haltebänder der Maske befetigen, hierzu den Patienten die Maske selbst halten lassen. Gefühl von Sicherheit. In Ruhe die Haltebänder fixieren. Keine Hektik aufkommen lassen !!
  • Hat sich der Patient an die Maske gewöhnt, so wird der Therapiedruck langsam gesteigert. Die Höhe richtet sich nach Grunderkrankung und klinischen Effekt
  • Wichtiges Ziel: Synchronisierung des Ventilators mit der Atemfrequenz des spontan atmenden Patienten


Worauf ist besonders zu achten ?
  • Die Maske sollte möglichst dicht und komfortabel sitzen
  • Lecks im Bereich der Nasenwurzel können zu einer Bindehautentzündung führen
  • Abzeichnende Druckstellen an der Nasenwurzel mit Hydrokolloidverband verhindern
  • Bei Undichtigkeit trotz mehrfacher Sitzkorrektur, eine andere Größe oder ein anderes Modell wählen
  • Auch bei nicht invasiver Beatmung kommt es durch Erhöhung des intrathorakalen Drucks zu Hypotonien. Engmaschige RR-Kontrolle zu Beginn der Beatmung sind deshalb dringend erforderlich. Volumen bei Bedarf
Beatmungsparameter

Hyperkapnische ARI
  • Bei COPD ist auf ausreichende insp. Spitzendrücke zu achten: zwischen 15-25cmH2O (mind. 20cmH2O lt. Prof. Köhler)
  • Kombiniert mit einem PEEP von 3-6cmH2O um den intrinsischen PEEP zu antagonisieren
  • Bei Asthma bronchiale eher niedrige insp. Drücke von 5-7cmH2O und schrittweise steigern mit PEEP von 3-5cm H2O
Hypoxämische ARI
  • z.B. Pneumonie oder ARDS
  • Insp. Druckunterstützung plus PEEP von 10-12cmH2O um einen Alveolarkollaps zu verhindern